Es begann alles im Jahre 1994.
Wolfgang Fally schrieb seine ersten grösseren kammermusikalischen Werke, das »Chios-Septett« und das Quartett »Fast Türkisch« im Zuge eines inspirativen Griechenlandaufenthaltes.
Ermöglicht wurde dies von der Kulturabteilung des Landes Tirol, die in dem kleinen Dorf Pyrgi auf der griechischen Insel Chios ein Haus gepachtet hatte.
Nach Beendigung dieser Werke war es notwendig, die MusikerInnen für eine Uraufführung zu finden, und so entstand es, das »Ensemble Schönruh».
Der etwas merkwürdige Name »Schönruh« bezieht sich auf Fally's damaligen, etwas skurrilen Wohnort Schönruh, einem nun seit über 30 Jahren aufgelassenen und vom Besitzer zum Domizil für wenig zahlungskräftige Mieter umfunktionierten Hotel. Dort fanden die ersten Proben statt.
Vom Ensemblenamen Rückschlüsse auf die Musik zu ziehen, würde allerdings nicht sehr weit führen….
Die Werke Fally's fanden Gefallen bei den angeheuerten Musikern und es wurde uns die Möglichkeit geboten, selbige im ORF-Tirol im Herbst 1994 uraufzuführen.
Die Präsentation war ein voller Erfolg und aufgrund des sehr freundschaftlichen Probenklimas war es auch für andere Ensemblemitgieder möglich, bereits lodernden kompositorischen Ambitionen nachzugeben.
So wurde der Gedanke geboren, dieses Ensemble weiterzuführen als Werkstatt und Forum für die Musik seiner komponierenden Mitglieder.
Dieses Prinzip wurde seitdem beibehalten und so ist im Laufe der vergangenen Jahre eine ganze Menge »ensemble-interner« Musik entstanden, die mehrere Konzertabende füllen kann.
Seit 1994 gestaltet das Ensemble alljährlich Konzerte im Raum Tirol (sowie nunmehr auch Salzburg) , in denen das musikalische Repertoire gepflegt und vor allem die neuen musikalischen Schöpfungen präsentiert werden.
Die kompositorische Arbeit übernahmen bis jetzt hauptsächlich Wolfgang Fally, Hannes Sprenger und Klex Wolf, vom Ensemblegeiger Peter Buchberger gibt es bis jetzt ein Werk.
Die vier Komponisten repräsentieren sehr unterschiedliche Strömungen zeitgenössischer Musik. Dadurch entsteht ein sehr kontrastreiches Kammermusikprogramm, das auch ein mit neuer Musik unerfahrenes Publikum in seinen Bann ziehen kann.
Die raren Auftritte des Ensembles zählen in Innsbruck zu den seltenen Konzertereignissen, denen es gelingt, großes Publikumsinteresse für heute lebende Komponisten zu wecken.
Daß sich regelmäßig an die 200 Besucher zu einem Abend mit »Neuer Musik« zusammenfinden, mag nicht zuletzt an dem unprätentiösen Auftreten der Musiker liegen.
Bemerkenswert an dieser Entwicklung ist die Tatsache, daß aufgrund der knappen Finanzen die Konzerte ohne nennenswerte Bewerbung und ohne Unterstützung der Presse stattfanden und dennoch ihr Stammpublikum fanden.
Nach einer einjährigen Konzertpause hat das Ensemble Schönruh, bestehend aus zehn Musikern und Musikerinnen wieder genug neue Stücke erarbeitet, um das zehnjährige Bestehen gebührend zu feiern.
Zu diesem Anlaß werden mehrere Konzerte in Innsbruck, verschiedenen Orten in Tirol und in Wien stattfinden.
Die Besetzung
Das Ensemble Schönruh verfügt über ein Instrumentarium, das mannigfaltige Besetzungsvarianten zuläßt:
Birgit Ebenbichler – Flöte, Piccolo
Hannes Sprenger – Saxophone
Gerhard Sammer – Karinette
Kex Wolf – Fagott, Klavier
Peter Buchberer – Violine
Margit Rubatscher – Viola, Gesang
Michaela Kogler – Violoncello
Doris Schumacher – Kontrabaß
Wolfgang Fally – Klavier
Robert Spieler – Gitarre